in einem selbst ist auf dem Camino erkennbar. Die Menschen sind fröhlich, sind kontaktfreudig. Es gibt kein böses Wort, abgesehen von leisen Flüchen gegen seine Füße :-) oder andere Wehwehchen, die ab und an auftreten. Die Menschen sind überall gut gelaunt, nicht nur die Wanderer, sondern auch die Bewohner am Jakobsweg. Ich erinnere mich nur die ältere Dame, die mir im Bergland von Galizien eines Morgens einen Pfannkuchen angeboten hat, oder die Dame in einer Ortschaft, die mir zeigte, dass wenn ich jetzt in die Richtung des Supermarketes abbiege, den Camino verlassen würde. Sie wartete doch tatsächlich bis ich mir mein Essen kaufte und beobachtete, bis ich wieder den gelben Pfeilen folgte. Sie sind einfach mit den Wanderern aufgewachsen und kümmern sich um uns. Eine schöne Erfahrung, die ich nicht vergessen werde.
Auf dem Camino steht niemand über dem anderen. Es gibt keine Hierarchien. Alle sind gleich, egal aus welcher sozialen Stellung er kommt und in welche sie nach dem Weg zurückgehen. Die Menschen stehen nebeneinander.
Schön ist auch, sich selbst wichtig zu nehmen. Zu spüren, was Du brauchst, was Dein Körper braucht, Dir das zu geben, was Du brauchst. Du kannst den ganzen Tag über realisieren, dass Du immer positiven Gedanken hast, dass es Dir gut geht. Dieser Zustand ist mir erst nach Santiago, nach meiner Rückkehr in den Alltag, bewusst geworden. Es tut gut, sich daran zu erinnern. Du musst Dich mit Dingen beschäftigen, die Dich in Wirklichkeit nicht interessieren. Hier auf dem Camino ist es nur der nächste Schritt, die nächste Ortschaft, die nächste Herberge oder der nächste Tage. Sonst nichts!