Film – Gebäude

Auch im 58ten Stockwerk eines Hochhäusern gibt es kein Sicherheitsglas, das den Sturz des Bösewichtes durch das geschlossene Fenster verhindern könnte.

Unter dem Fenster, aus das der Held fallen wird, ist immer ein Fahnenmast zum festhalten angeschraubt.

Lüftungsöffnungen von Klimaanlagen sind immer so groß, das selbst der schwergewichtigste Sumoringer noch mühelos hindurchkriechen könnte. Die Klappen sind nur angelehnt und nie verschraubt.

Die Wohnung einer Filmpersönlichkeit ist mindestens dreimal so groß wie die, die sich ein real existierender Mensch mit vergleichbaren Gehalt leisten könnte.

Diverse Todesfallen und Apperaturen in alten Tempeln funktionieren auch nach mehreren Jahrtausenden noch tadellos.

In Paris gibt es nur Appartments mit Blick auf dem Eifelturm.

Der Aufzug wartet immer in der Etage, in der sich auch der Held befindet. Will der Held oder der Bösewicht mit dem Fahrstuhl verschwinden, kommt der Verfolger nie auf die Idee, die Lichtschranke mit dem Fuß zu unterbrechen oder schnell noch einmal auf den Rückholknopf zu drücken.

Muß der Held durch einen Fahrstuhlschacht klettern, so ist dieser mindestens so sauber wie eine Fabrik für INTEL-Prozessoren und bis in den letzten Winkel mit einem blauen Licht ausgeleuchtet. Wenn die Stahlseile des Fahrstuhls reißen, so stürzt dieser wie ein Stein zu Boden. Bremssysteme gibt es nicht.

Türen mit Öffnungsautomatik werden prinzipiell mit Dampf betrieben. Zumindest zischen sie beim Öffnen so.

Raumschiffe, Forschungsstationen, geheime Labore etc. werden nie gleichmäßig beleuchtet, z.B. mit Neonröhren unter der Decke. Statt dessen befindet sich als einzige Lichtquelle in irgendeiner Ecke ein 10.000W Halogenstrahler, der Rest des Raumes ist in Dunkelheit gehüllt.

Sicherheitstüren und Tore, die sich in Bruchteilen von Sekunden öffnen können, brauchen eine halbe Ewigkeit zum schließen, so das der darauf zurennende Held noch so eben durchschlüpfen kann.

In jeder Höhle (oder Gang, Kanalisation, Keller usw.) brennt ein so helles Licht, daß es zum Filmen stets reicht, und sei es auch 50.000 Meilen unter der Erdoberfläche. Eine Lichtquelle ist nie zu sehen.

Verlassene Fabrikhallen sind nie abgeschlossen und haben immer Stromanschluß. Beleuchtung und Aufzüge funktionieren tadellos.

Jede Fabrik explodiert, als wäre sie bis oben hin mit Sprengstoff oder Petrochemie gefüllt, ganz gleich, ob dort Feuerlöscher, Holzspielzeuge oder Daunenkissen hergestellt werden. Gleiches gilt auch für die meisten anderen Häuser, sei es nun Blockhütte, Luxusvilla oder Indianerzelt.

Raumstationen und -schiffe haben nur automatische Türen, die sich oft in tausend Einzelteilen in alle Himmelsrichtungen öffnen und dafür ca. 48 Minuten brauchen, (hier gilt nicht die Regel je wichtiger desto dicker, sondern je wichtiger desto langsamer) oder dies mit der Geschwindigkeit einer Guillotine tun, was die Existenz von Haustieren auf derartigen Stationen praktisch ausschließt. Außerdem sind sie offensichtlich in der Lage, Gedanken zu lesen und zu erkennen, ob jemand nur vorbeigeht oder eintreten will.