Glaubt mir, die Welt wird euch nichts schenken.
Wenn ihr ein Leben wollt, so stehlt es.
Lou Andreas-Salomé
Kategorie: Gedanken
Gedanken
Paolo Coelho
Geschützt: :-)
Paulo Coelho
Gibt es eine gute Ernährung?
Laut Statistik wirft eine Durchschnittsfamilie in Deutschland Nahrungsmittel im Wert von ca. 1.000 Euro im Jahr weg. Damit eröffnet sich ein gewaltiges Potential Geld einzusparen, wenn man intelligent einkauft und mit Voraussicht kocht. Der Haushaltskasse hilft eine Einkaufsplanung ebenso wie eine Ernährungsstrategie. Neulich lass ich folgende Tipps…: Gehe niemals hungrig in einen Supermarkt. Check vor dem Einkauf die aktuellen Lagerbestände, was ist vorhanden, was wird in den nächsten Tagen benötigt, welche Mengen habe ich für welche Gerichte vorrätig und was wird benötigt. Eine Einkaufscheckliste hilft, jede Menge „Apps“ sind dafür im Web zu finden. Saisonale Produkte, Obst, Gemüse, aus der Region bevorzugen. Fleisch reduzieren, mehr Obst, mehr Gemüse auf den Speiseplan. Essensreste können durch pfiffige Resteverwertungsideen weiter in den Speiseplan eingebaut werden, Ideen dazu findet man massig im Web und kann sich mit „Apps“ speichern.
Gibt es eine gute Freizeit?
Viele Menschen möchte mehr Zeit für ihre Familie, Freunde und Hobbys haben, sich ggf. auch für ein soziales Projekt engagieren oder eine ehrenamtliche Tätigkeit übernehmen. Dies wäre eine deutliche Steigerung für ein besseres Leben, bleibt jedoch bei vielen ein Wunschdenken. Leider beschäftigen sich die meisten Menschen mit TV-Konsum, Radio, spielen am Computer oder geben als Freizeitbeschäftigung „Mobil telefonieren“ an. Eine Medialisierung in unserer Freizeit nimmt immer mehr Raum in Anspruch. Der breiten Bevölkerung fällt es schwer sich sozial zu engagieren, Gemeinschaftsinn zu entwickeln oder für ein ethisches Handeln einzutreten. Es bedarf mehr unerschütterliche Idealisten für eine bessere Welt.
Gibt es einen guten Konsum?
Warum nicht den Nachbarn fragen und sich dort eine Bohrmaschine ausleihen, anstatt sich eine gleich zu kaufen. Jeder hatte schon mal diese Gedanken, aber auch die Gedanken, dass wenn man etwas herleiht, dahinterher sein muss, dass man den ausgeliehen Gegenstand wieder zurück bekommt. Gut, diese Bespiele kennt jeder, allerdings sollte man hier auch nicht einen Generalverdacht auf alle Menschen um sich herum anlegen. Teilen, leihen und tauschen wäre sinnvolle Alternativen gegen Ressourcenverbrauch und der allgegenwärtigen Wegwerfmentalität. Durch etwas mehr Akzeptanz dieser Konsumform kann viel Geld, Zeit und Platz gespart werden; last but not least wird die Umwelt geschont. Wenn man mehr Wert auf Qualitätsprodukte legt, mehr Wert auf ökologische Herkunft, kann das Risiko des Billigkonsums und des Kostenfetischismus minimiert werden, vielleicht sogar komplett ausgeschaltet werden.
Gibt es eine gute Mobilität?
Mir fiel die Tage eine Statistik in die Hände, dass wir in Deutschland im Durchschnitt eines Lebens über 330.000 Euro für Autos ausgeben; 3 Neu- und 5 Gebrauchtwagen. Treibstoff im Wert von ca. 79.000 Euro plus Steuern und Versicherungen in Höhe ca. 58.000 Euro; plus Wartung und Pflege. Laut dieser Studie macht das Auto ungefähr 13,6% des Einkommens aus. Und dies nur um von Punkt A nach Punkt B zu kommen. Überlegt man dazu noch wie lange man täglich fährt, wie lange das Auto ungenutzt parkt, ist dies ein gewaltiger Luxus. Mit umweltfreundlichen Fortbewegungsmittel könnte sich viel Geld einsparen lassen, steigert dazu noch als Sideeffect Gesundheit und Fitness. Eine kleine Guideline könnte so aussehen…: zu Fuss kann alles bewältigt werden, was bis zu einem Kilometer entfernt ist. Mit dem Rad alles bis zu 5 Km. Der ÖPNV für den täglichen Pendelverkehr zum Arbeitsplatz und Carsharing als Alternative zu herkömmlichen Autovermietern. In den Urlaub könnte dann mit dem Zug oder mit Fernbusverbindungen gefahren werden. Allerdings kann aber Fliegen ökologisch besser sein. Beispiel hierzu…: Frankfurt – Rom mit dem Flugzeug, Verbrauch bei fast ausgebuchten Flieger ca. 45 Liter Kerosin. Das Auto kommt mit 45 Litern ggf. bis hinter Nürnberg.
Gibt es ein gutes Wohnen?
Die Durchschnittsfamilie gibt ein Viertel des Einkommens für Wohnen aus. Ein sehr radikaler Schritt könnte ein Umzug in die Nähe des Arbeitsplatzes sein. Ein weitere Lösung könnte auch ein Passivhaus sein, d.h. ggf. mit dem Haus Energie erzeugen anstatt zu verbrauchen. Klingt interessant mit verfügbarer Technik autark zu werden und nebenbei damit Geld zu verdienen. Dummerweise sieht die Praxis etwas anders aus. Neulich laß ich, dass die Bundesregierung den Energieverbrauch um 80% senken möchte, nur in Wohngebäuden, bis 2050. Eine Gesamtinvestition von ca. 850 Milliarden Euro wäre notwendig, damit lassen sich aber nur ca. 370 Milliarden Euro an Energiekosten einsparen – so haben Forscher errechnet. Konkret gesagt sagt dies aus, dass der Invest in Sparpotential es nicht einmal schafft diesen zu egalisieren. Häuslebesitzen können damit nur schrittweise bei anstehenden Umbau- und Ausbaumaßnahmen Ideen für Energieeinsparungen umsetzen, plus einen Zeitraum von ungefähr 25 Jahren berücksichtigen. Ein ernüchterndes Beispiel ist u.a. die Solartechnik. Investiert man hier zwischen 20.000 und 30.000 Euro kann man nur einige Hundert Euro per anno an Ersparnis zurückbekommen. Wäre es da nicht viel sinnvoller zu überlegen, ob man ein die Zimmertemperatur von durchschnittlich 23 Grad auf 21 Grad senkt und ggf. durch Stosslüften die Bausubstanz erhält? Einfach mal nachdenken… Kleinere Schrauben drehen ist manchmal hilfreicher als das grosse Solardach.
Gibt es ein gutes Leben?
Weniger arbeiten, mehr Müll trennen, mehr Energie sparen und raus auf´s Land ziehen. Was macht uns glücklich? Kann man sich daran gewöhnen in Zukunft mit weniger auszukommen als man heute hat?
Ich lese gerade etwas über den sogenannten ökologischen Fussabdruck. Er zeigt wieviel Bodenfläche für Produktion, Nutzung und Entsorgung eines Produktes (oder Dienstleistung) benötigt wird. Dieser Faktor lässt sich auch auf Menschleben berechnen, davon ausgehend wie umweltfreundlich der jeweilige Lebenswandel ist. Nordamerikaner benötigen 9,7 Hektar, Deutsche 4,2, Chinesen 2,1 und ein Inder sogar nur noch 0,9. Rechnet man diese nun auf die Weltbevölkerung um, so haben wir die Fläche dieser Welt bereits um 40 Prozent überschritten alle Bedürfnisse zu erfüllen. Und dies in der aktuellen Situation, in der noch Hunderte von Millionen von Menschen noch nicht das neueste iPhone oder den neuesten BMW haben, sich vielleicht nur als nächstes Ziel fliessendes Wasser oder eine eigene Toilette wünschen. Eine Studie sagt, dass wir bereits heute 1,4 mal die Erde benötigen um alle Wünsche zu erfüllen. Der materielle Lebensstandard ist nicht für acht oder mehr Milliarden Menschen umsetzbar. Auch ist es nicht möglich von heute auf morgen alles auf Minimalkonsum laufen zu lassen um als Ergebnis die Welt zu retten.
Es ist nur sinnvoll den eigenen Bedarf zu überprüfen, also prüfen, wie ich energiesparend und ressourcenschonend leben kann. Ich kann nur vergleichen zwischen klimaintensiven und klimaschonenden Produkten, wassersparend zu denken und im Allgemeinen sensibler für dieses Thema zu werden.