Germán wrote…

Germán schrieb mir heute, 19. Mai 2009, die nachstehende Mail, nicht nur mir, sondern auch einige Menschen, die er während seiner Wanderung auf dem Camino Frances getroffen hat. Meine lange und ausführliche Mail über meine aktuellen Gedanken, was in mir vorgeht, als ich seine Mail gelesen habe, dass mir das Wasser in den Augen stand, erspare ich an dieser Stelle :-) In weniger als zwei Stunden fahre ich einen Freund zum Flughafen Nürnberg, den ich fast 8 Jahre nicht gesehen habe. Vor 5 – 6 Wochen hat er mich kontaktiert, weil er gesehen/gelesen hat, dass ich 2008 den Jakobsweg gegangen bin. Seitdem haben wir gemeinsam viel Stunden verbracht Ausrüstung zu sondieren, Rucksack auszuwählen, Schuhe einzulaufen und mit Reden, Reden, Reden… Er wird Höhen und Tiefen in den nächsten 6  bis 8 Wochen erleben, manchmal sicherlich die Wanderei verfluchen, doch überwiegend wird er es geniesen, aus seinem Alltagstrott herauszukommen, die Weite geniesen und neue Menschen, neue Ansichten und neue Bewegründe kennenlernen. Ich beneide ihn ein wenig, doch meine Zeit wird kommen…
quote Germáns Mail…

Dear friends,

Don’t you feel the melancholy in the air??
Exactly one year ago, Thomas ane me put our tired feet on the Plaza del Obradoiro after twenty-eight days and almost eight houndred kilometers walking under the sun and rain through this historic route in Northern Spain.
People I met, things I saw and feelings I felt are all pieces of luggage I will take with me everywhere I go… FOREVER!!
I have so many memories from that wonderful adventure we lived together in spring’08, and I feel so proud because I had the privilege of sharing all those moments with all of you so, please, leave me say thanks for sharing with me a little bit of your „camino“.
There is a lot of names but, unfortunately, there is only a few e-mail addreses: Teles, Kevin, Ilsa, Manuel, Howard, Remington, Rosa, Miguel, Rafa, Hubert, Jakab, Leandra, Juliana, Carmen, Monique, Francis, Dominique, Feli, Thomas, Andrea, and much more with whom I shared some kilometers but I just can’t remember their names.
The „Camino de Santiago 2008“ has been one of the best experiences in my life. An inner trip that submerged me in the depths of my soul and made me feel freedom like I never felt before…
I will never forget that trip!
I will never forget all of you! 
BUEN CAMINO!!
    Germán Fernández
unquote 

Arbeitsmoral

…im Radio gehört…

Die calvinistische Arbeitsmoral ist mit einem höheren Ziel verbunden, und zwar zu den von Gott Erwählten zu zählen, denn wen Gott erwählt, dem verleiht er Glück und Wohlstand auf Erden. Die calvinistische Bewegung wurde im Laufe der Jahrhunderte säkularisiert. Daraus entstand die moderne Erfolgsmentalität, die besagt: Du hast es selbst in der Hand, erfolgreich auf Erden zu sein, wenn Du zielorientiert und kontrolliert deinen Tagesgeschäften nachgehst. … Wir wollen heute immer noch Leistung und wirtschaftlichen Erfolg aufweisen. Wir folgen damit dem strengen Tugend- und Zeitkorsett der letzten 450 Jahre, ohne den Sinn einer solchermaßen organisierten Arbeit zu hinterfragen. …

Nur langsam sickert eine neue Arbeitseinstellung durch, die uns nachdenken lässt, ob es statt Leistungsdenken nicht bessere Orientierungen und Motivationszutaten geben könnte, wie zum Beispiel die Frage nach Wohlbefinden und Sinngebung, das Wissen, gebraucht zu werden, die Möglichkeit, kreativ und musisch zu sein … Arbeit erschöpft nicht nur, sondern sie lässt uns auch lebendig fühlen; sie ermöglicht uns, unsere körperlichen, geistigen und emotionalen Kräfte einzusetzen; sie bietet Herausforderung und schafft Zufriedenheit, wenn uns etwas gelingt; sie bietet Erkenntnisgewinn, persönliches Wachstum und Geld.

Bayern 2…Entnommen aus: Irmgard C. Klammer und Sabine Bauer: „Denken entlang des Herzens. Praktische Philosophie“, Books on Demand GmbH, Norderstedt, 2004, S. 39f

Vollkommenheit

Vollkommenheit entsteht offensichtlich nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann. …  Antoine de Saint-Exupéry

Wandertage 2009

Die nachstehende SMS ungefiltert und ohne Erlaubnis ihres Absenders, hat mich am 4.5.09 gegen 22.20 Uhr erreicht.

hi, eigentlich wollte ich Dir eine lange E-Mail über Deinen Sinn & Bewegrund einer erneuten Pilgerreise schreiben – als Entscheidungs-Krücke ..fix nochmal – die Zeit vergeht, mein Freund! Es gäbe so viel zu sagen – soviel – es geht nicht um den Weg, die Route, die Stationen – wobei ein vertrauter Weg mehr Raum für innere Reflektionen läßt! Doch eigentlich geht es um Zeit & Raum für Dich mit so wenig vertrauten & belasteten Einflüßen wie möglich – suche und finde den Dialog mit DIR selbst – nur darum geht es – um Dich! Klingt einfach – ist es nicht! Gehe den Weg so oft – bis Du das Ziel, Dich selbst zu finden, Dich selbst zu erkennen, erreichst! Doch vergeude den Weg & Deine Zeit nicht damit, vor Dir selbst davon zu laufen – nähere Dich Dir mit jedem Schritt – damit ist der Weg egal ;-) Dein Freund, A….

Heute habe ich von einem anderen Freund erfahren, dass ein gemeinsamer Geschäftspartner von uns, letzten Montag, 4.5., verstorben ist. Gerade mal 45 Jahre jung. Er war vor 3 Wochen bei uns, anschliessend bei den Kollegen in München, da er mit seinen beiden Kindern (11/16) zum Gardasee fuhr. 

Diese Nachricht hatte noch folgendes zum Inhalt: Denkt dran: das Leben kann ein Kurzes sein! In dem Sinne: bleibt gesund und passt auf Euch auf! Grüsse, M….

Und was hat dies alles mit „Wandertage 2009“ zu tun?
Vieles und einiges! Die 3 aus Bamberg ziehen am kommenden Wochenende über Hahn, Santander nach Leon. Ich wünsch´ euch von ganzem Herzen alles erdenklich Gute! Auf nach Santiago!

Am 19. Mai wird wieder jemand aus meinem Freundeskreis nach Spanien fliegen. Er wird von St Jean aus starten, hat 4 bis 8 Wochen Zeit. Nimm sie Dir! Nutze die Zeit! Wie gerne würde ich mitkommen und komm nicht weg. Nicht diese lange Zeit.

 

Meine Wandertage werden kommen, so oder so! Die Bücher sind gekauft, gelesen und verstanden. Die Gedanken drehen sich darum, der Mut und der Wille ist da, es wieder zu tun. Ich freue mich darauf!  

Achte…

Achte stets auf deine Gedanken, sie werden zu Worten.

Achte auf deine Worte,sie werden zu Handlungen.

Achte auf deine Handlungen, sie werden zu Gewohnheiten.

Achte auf deine Gewohnheiten,sie werden zu Charaktereigenschaften.

Achte auf deinen Charakter,er wird dein Schicksal!

Schillers Ende

aus Schillers Weltreise „Das Ende“

Wenn Worte überflüssig werden,
weil der Augenblick bis an den Rand mit Sinn gefüllt ist,
beginnt das Leben unwiderstehlich von sich zu erzählen
und führt uns mitten hinein in faszenierende Geschichten –
wenn wir nur lauschen.

Der Prophet beim Biken

Heute, Karfreitag, bin ich das erste Mal wieder länger mit
mit meinem Trekingbike gefahren. Eigentlich wollte ich
die gleiche Strecke wie letzte Woche mit Maurice gelaufen
abfahren, damit der GPS-Tracker nochmal die Strecke fest-
halten kann, dummerweise war das ganze irgendwie nicht
möglich, denn der GPS-Tracker machte in Grossgscheid stop.
Egal, passiert halt. Dafür hatte ich die Gelegenheit das Hörbuch
von Khalil Gibran „Der Prophet“ zu hören. Das Hörbuch wird
von Otto Sander gelesen und nachstehende Zeilen sind auch
in Schillers Weltreise zu finden.

Wow, obwohl vielleicht Radfahren nicht der allgemeingültige
Ort für Philosophiegedanken ist, ich bin streckenweise sehr
langsam gefahren um den schönen Tag und diesen Text zu
geniesen.

Winkt Dir die Liebe, so folge ihr,
sind auch ihre Wege hart und steil,
und umfahren dich ihre Flügel,
so ergib dich ihr,
mag auch das unterm Gefieder
verborgene Schwert dich verwunden.

Und redet sie mit dir,
so trau´ ihrem Wort
mag auch ihre Stimme Deine Träume erschüttern,
wie der Nordwind den Garten verwüstet.

Liebe gibt nichts als sich selber,
und nimmt nichts als aus sich selbst heraus.
Liebe besitzet nicht und lässt sich nicht besitzen,
denn Liebe genügt der Liebe.

@Germán … I just used Google Translation to Katalan… Can you read this/understand this?
Soledad
de Schiller món

Si deixa tot
que serà l’únic.

Si té alguna cosa a l’esquerra,
ve la solitud.

Gleich…

Gleich und gleich
Ein Blumenglöckchen
Vom Boden hervor
War früh gesprosset
In lieblichem Flor;
Da kam ein Bienchen
Und naschte fein: –
Die müssen wohl beide
Füreinander sein.
(von JWvonG)

Warum…?

Gestern, Dienstag, habe ich Gelegenheit gehabt, etwas vor völlig unbedarften Menschen über meine Wanderung zu erzählen.Lange Rede kurzer Sinn: Ich bin gefragt worden, warum ich einen so touristisch erschlossenen Weg wie den Jakobsweg von St Jean nach Santiago gelaufen bin? Wenn ich die Einsamkeit, das Alleinsein gesucht hätte, dann wäre doch auch eine Wanderung durch die Alpen möglich gewesen. Dort trifft man weit weniger Wanderer, Mitmenschen als sich jeden Tag auf dem Jakobsweg Gedanken machen zu müssen, ob man abends eine Unterkunft findet. Ich auf dem Nachhauseweg echt grübeln. Gut, richtiges Alleinsein kann man auch in der Fränkischen Schweiz oder zuhause im Keller. Warum machen Menschen dann diese Wanderung, wenn Sie u.a. den Grund „Alleinsein“ anführen. Einsam und allein ist man nie auf diesem Weg. Gut, es gibt stille und weniger stille Zeiten, aber so richtig menschenseelenalleine ist man eigentlich nirgends. Interessanter Gedanke. Oder? Wenn der eine oder andere Leser mir dazu einen Kommentar geben möchte, würde ich mich über Kommentare freuen.